Chiang Rai – die (etwas verrückte) kleine Schwester von Chiang Mai
Blau – Weiß – Schwarz. Eine Farbkombination, die im Fußball bisweilen für eine eher subtile Qualität steht ... Im nordthailändischen Chiang Rai ist das ähnlich. Nur, dass es hier die drei Hauptsehenswürdigkeiten sind, die in jeweils einer dieser Farben daherkommen und vielleicht nicht auf die klassische Weise schön, dafür aber umso spannender sind - und zwar:
- der Blaue Tempel - Wat Rong Suea Ten
- der Weiße Tempel - Wat Rong Khun
- das Black House - oder Baan Dam Museum
Wenn du auf deinem Trip durch den Norden Thailands ein wenig Zeit mitbringst, lohnt es sich allemal, ein paar Tage für die Provinzhauptstadt mit ihren rund 70.000 Einwohnern einzuplanen. Denn auch neben diesen drei Sights bieten Stadt und Umgebung so einiges zum Schauen und Bestaunen!
- What to do – Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet von Chiang Rai
- Chalermphrakiat Clock Tower
- Wat Rong Khun – der Weiße Tempel
- Ban Daam Museum – Black House
- Wat Rong Suea Ten – der Blaue Tempel
- Wat Phrae Kaeo – der Tempel des Smaragd-Buddhas
- Around the town – Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Chiang Rai
- Choui Fong Tea Plantation
- Phra That Doi Wao & Mae Sai Skywalk
- Das Goldene Dreieck & das House of Opium
- Negativ-Tipp: das Long Neck Karen Village
- Essen, Trinken und Übernachten in Chiang Rai – meine Tipps
Aus Laos oder – sofern es die politische Lage erlaubt – Myanmar kommend, ist der Ort oft die erste Station in Thailand und gleichzeitig die Drehscheibe für eine Weiterreise ins etwa 200 Kilometer entfernte Chiang Mai, dem Touristenmekka des Nordens. Die Fahrt dorthin dauert mit dem Taxi/Privattransfer etwa drei Stunden, mit dem Bus an die vier.
Das entspannte, etwas rauere Chiang Rai (der Name Chiang Rai bedeutet übrigens Stadt der Könige) bietet dir vorher die Chance, ein weniger glatt geschliffenes Reiseerlebnis mitzunehmen. Stadt und Umgebung halten – auch jenseits der drei Main Sights – eine ganze Reihe lohnenswerter Spots bereit. Du solltest für einen Aufenthalt also durchaus zwei bis drei Tage einplanen. Also, was gibt es zu sehen?
What to do – Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet von Chiang Rai
An Tag 1 steht die Erkundung der Stadt selbst auf dem Programm. Und eins kann ich dir versprechen: Es wird schräg! Drogenerwerb ist in Chiang Rai ziemlich unkompliziert. Man bekommt das Weed in den Pubs der Stadt völlig offen in verschiedenen Ausprägungen angeboten. Ob das der Grund dafür ist, dass hier manches Bauwerk so wirkt, als sei sie im halluziniereden Zustand entworfen worden? Man könnte es fast meinen. Denn das Besondere an Chiang Rai sind keine Sehenswürdigkeiten von Weltrang. Es ist definitiv die surreale, bisweilen ziemlich überdrehte Architektur.
Fangen wir also an. Auf zum ersten Stopp des Tages!
Am entspanntesten kannst du das Ganze mit einem privaten Fahrer erkunden. Buchen kannst du diesen bei einem der unzähligen Touranbietern in der Innenstadt – spontan und zu fairen Preisen.
Apropos Preise: Alle hier genannten Kurse gelten für den Stand Herbst 2024.
Chalermphrakiat Clock Tower
Chiang Rai ist im Zentrum – das lässt sich nicht wirklich leugnen – keine besonders schöne Stadt. Doch zwischen nichtssagenden Geschäftshäusern strahlt einem schon von weitem eine wilde, goldfarbene Struktur auf einem Kreisverkehr entgegen: der Chalermphrakiat Clock Tower.
Ob schön oder einfach nur schräg – das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Zumindest ist dieses funkelnde Stück ein würdiger Auftakt für unsere Stadttour. Besonders praktisch: In unmittelbarer Nähe befinden sich viele der Büros, bei denen du deinen Ausflug buchen kannst.
Der Uhrenturm wurde – genau wie übrigens auch der berühmte Weiße Tempel – von Chalermchai Kositpipat entworfen. Seine Handschrift erkennt man sofort: eine Mischung aus traditioneller Lanna-Architektur und wilder Fantasie. Abends wird der Turm in einer farbenfrohen Licht- und Musikshow in Szene gesetzt – ein kleines Spektakel im Herzen der Stadt.
Wat Rong Khun – der Weiße Tempel
Der Weiße Tempel von Chiang Rai wurde ab 1997 als Mixtur aus buddhistischer Symbolik, moderner Popkultur und zeitgenössischer Architektur erschaffen. Die schneeweißen Fassaden und die filigranen Spiegelmosaike reflektieren das Sonnenlicht und lassen das gesamte Ensemble fast überirdisch hell erstrahlen.
Auffällig – und durchaus überraschend: Im Inneren des Haupthauses findest du Wandmalereien, die neben klassischen buddhistischen Motiven auch Figuren aus der westlichen Popkultur zeigen – von Superman über Matrix bis hin zu Hello Kitty ist alles am Start.
Ähnlich wie die Sagrada Familia in Barcelona befindet sich auch der Weiße Tempel noch im Bau. Aktuell ist etwa ein Fünftel der Anlage umgesetzt – mit einer Fertigstellung soll um das Jahr 2070 zu rechnen sein.
Bemerkenswert: Um nicht von Großsponsoren abhängig zu werden, hat Künstler Chalermchai Kositpipat die maximale Spendensumme pro Person auf ca. 250 Euro begrenzt.
Baan Dam Museum – Black House
Weiter geht’s zum Baan Dam Museum des lokalen Künstlers Thawan Duchanee. Die weitläufige Anlage gilt als eine Art dunkles Gegenstück zum Weißen Tempel – architektonisch und inhaltlich.
Auf dem weitläufigen Parkgelände beherbergen über 40 schwarz-braun gestrichene Holzbauten eine faszinierende Sammlung bizarrer Objekte: Tierknochen, Häute, Felle, Skulpturen, rituelle Möbelstücke – alles ziemlich grotesk arrangiert mit einem Hauch des Archaischen.
Während also der Weiße Tempel für Reinheit, Erleuchtung und den Weg ins Nirwana steht, thematisiert das Black House die dunklen und vergänglichen Seiten des Daseins. Die tierischen Überreste sollen an die Sterblichkeit des Irdischen erinnern und den buddhistischen Kreislauf von Leben und Tod sichtbar machen.
Wat Rong Suea Ten – der Blaue Tempel
Nun ist es an der Zeit, eine Fahrt ins Blaue zu machen! Der Wat Rong Suea Ten wurde zwischen 2005 und 2016 von Phuttha Kabkaew, einem Schüler Chalermchai Kositpipats, auf alten Fundamenten im neo-traditionellen Stil errichtet.
Das intensive stahlblaue Farbschema in Verbindung mit goldenem Zierrat soll den Kern der buddhistischen Dharma-Lehre symbolisieren: unendliches Wissen, die Reinheit des Himmels sowie Erleuchtung und spirituelle Klarheit. Und: Im Unterschied zu den vorherigen Sehenswürdigkeiten ist der Tempel tatsächlich ein Haus der Anbetung.
Seinen poetischen Namen – Haus der tanzenden Tiger – verdankt es einer lokalen Legende: Einst sollen Tiger in der Umgebung gelebt haben, die scheinbar tanzend den Mae Kok-Fluss überquert haben.
Im Inneren der Haupthalle thront eine imposante weiße Buddha-Statue namens Phra Buddha Ratchamongkol Bodi Trilokanat. Umgeben ist sie von psychedelisch wirkenden Wandmalereien, die buddhistische Geschichten und kosmologische Themen darstellen.
In Kombination mit der tranceartigen Musik, die unablässig aus den Lautsprechern dröhnt, wird unser Besuch des Blauen Tempels zu einer zwar etwas sonderbaren, aber garantiert unvergesslichen Erfahrung.
Wat Phra Kaeo – der Tempel des Smaragd-Buddhas
Der nächste Halt führt uns an einen weniger abgefahrenen, dafür umso geschichtsträchtigeren Ort: den Wat Phra Kaeo. Einst unter dem Namen Wat Pa Yia – also Bambuswald-Kloster – bekannt, erhielt er seine herausragende Bedeutung im Jahr 1434, als ein Blitzeinschlag einen Chedi spaltete und dabei die Statue des legendären Smaragd-Buddhas zum Vorschein kam.
Die Entdeckung der geheimnisvollen Jadefigur gilt als ein spirituelles Schlüsselereignis in der Geschichte des Theravada-Buddhismus in Südostasien. Heute wird in Chiang Rai eine Replica präsentiert. Das Original des Smaragd-Buddhas befindet sich im Wat Phra Kaeo in Bangkok, dem bedeutendsten Tempel des Landes. Er wird als spirituelles Nationalsymbol Thailands verehrt.
Der Smaragd-Buddha - das National-Heiligtum Thailands
Wer durch den Norden Thailands und Laos reist, begegnet ihm immer wieder: dem sagenumwobenen Smaragd-Buddha. Der kleine Buddha aus grünem Jadeit wurde der Überlieferung nach 1434 in Chiang Rai entdeckt, als der Putz eines Chedi bei einem Blitzeinschlag abplatzte. Bald darauf wurde die Figur aus Furcht vor kriegerischen Auseinandersetzungen in das gut 150 Kiloemter weiter südlich gelegene Lampang gebracht, um ihn dort vor politischen Unruhen und Machtkämpfen in Sicherheit zu bringen. Als Chiang Mai, das mächtige Zentrum des Lanna-Reichs, seine Bedeutung als religiöses und politisches Zentrum festigen wollte, holte man die Statue dorthin.
Mit dem Niedergang Lannas kam der Smaragd-Buddha aus politischen und dynastischen Gründen ins benachbarte Luang Prabang der Hauptstadt des Königreichs Lan Xang. Der dortige König erhoffte sich durch den Besitz der Statue göttlichen Beistand und Legitimation. Aus ähnlichen Gründen verlegte man ihn später nach Vientiane, das zur neuen Hauptstadt des laotischen Königreichs wurde. 1779 schließlich eroberte der siamesische General Chao Phraya Chakri (später König Rama I.) die Stadt und brachte den Buddha als Zeichen des Sieges und königlichen Glücks nach Bangkok.
Seitdem residiert er dort im Wat Phra Kaew. Und wer heute nach Chiang Rai, Chiang Mai, Lampang- Luang Prabang und Bangkok reist, folgt auch den Spuren dieser faszinierenden, bewegten Geschichte.
Around the town – Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Chiang Rai
Der zweite Tag unseres Aufenthalts führt uns in die Gegend des berüchtigten Goldenen Dreiecks an den Grenzen zu Laos und Myanmar. Hier erwarten uns Geschichten von Drogen- und Menschenhandel, Schmuggel, Krieg und ... Tee.
Choui Fong Tea Plantation – Genuss mit Aussicht
Tee also. Eine Pflanze, die die meisten wohl eher mit China oder Indien in Verbindung bringen. Und es stimmt - Thailands Bedeutung in der Teeproduktion ist erst in den 1980er Jahren gestiegen und verdankt ihre Bedeutung tatsächlich auch, indirekt, dem Anbau von Schlafmohn im Goldenen Dreieck. Beziehungsweise dessen Zurückdrängen durch König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.), der den Bauern eine legale, wirtschaftlich tragfähige Alternative für die Opiumproduktion bieten wollte.
Und das Ganze trägt Früchte: Heute belegt Thailand - je nach Statistik - Platz 7 bis 11 in der weltweiten Teeproduktion! Und ein besonders schönes Beispiel finden wir auf unserem Trip in der Choui Fong Tea Plantation in den sanften Berge Nordthailands 40 Kilometer nördlich von Chiang Rai. Seit über einem halben Jahrhundert werden in der malerischen Umgebung hochwertige Teesorten in 500 bis 1.200 Metern Höhe angebaut.
Die coole, minimalistische Atmosphäre des modernen Cafés – das unter anderem mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde – bietet ein tolles Setting, um Spezialitäten wie Green Tea Fudge Cake, Thai Tea Crêpe Cake, Iced Lychee Oolong Tea oder das wunderbare Green Tea Softeis zu kosten.
Währenddessen schauen wir den Tee-Meister:innen bei der Zubereitung über die Schulter – und genießen dabei den großartigen 360°-Blick über die grünen Plantagen. alles in allem ein ziemlich entspannter Ort, den zumindest ich so in Thailand eher nicht erwartet hätte.
Phra That Doi Wao & Mae Sai Skywalk
Noch einmal rund 20 Kilometer nördlich der Choui Fong Tea Plantation und 25 Kilometer westlich des Goldenen Dreiecks wird es – wie wir es aus schon Chiang Rai kennen – noch einmal bunt. Dieses Mal: Lila und Gold!
Denn der Tempel Phra That Doi Wao in Mae Sai steht ganz im Zeichen dieser Farben. Alles ist lila. Neben der kräftigen Farbgebung stechen uns vor allem die zahlreichen Skorpionstatuen ins Auge.
Die Skulpturen der Krabbeltiere sind mehr als reine Dekoration: Einer weit verbreiteten Legende zufolge lebte einst eine mythische Figur in der Region – der „Skorpion-Mönch“ oder „Skorpion-Krieger“, der mit spiritueller Kraft die Menschen beschützte. Die stacheligen Tiere symbolisieren außerdem Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft – als eine Art Grenzwächter gegenüber dem benachbarten Myanmar.
Doch nun zum eigentlichen Grund unseres Besuchs: Direkt neben dem Tempel, hoch über dem Grenzfluss, erhebt sich der spektakuläre Mae Sai Skywalk.
Die gläserne Brücke bietet einen tollen Blick auf die Umgebung und das derzeit für Tourist:innen praktisch unerreichbare Nachbarland. Die Eintrittspreise für den Skywalk sind mit 50 Baht für Erwachsene, 25 Baht für Studierende und freiem Eintritt für Kinder bis 120 cm Körpergröße, Senior:innen ab 70 Jahren und Menschen mit Behinderung ziemlich fair.
Das Goldene Dreieck & das House of Opium
Etwa 70 Kilometer nördlich von Chiang Rai treffen die Länder Myanmar, Laos und Thailand in den Fluten des Mekong aufeinander. Die Gegend rund um diesen geopolitischen Punkt ist seit Jahrzehnten berühmt – und berüchtigt: das „Goldene Dreieck“.
Mit Beginn des Vietnamkriegs blühte hier nicht nur Schlafmohn, sondern auch die Nachfrage nach Opium und Heroin. Berichten zufolge finanzierte die CIA über Erlöse aus dem Rauschgifthandel befreundete Milizen in der Region. Nach Ende des Krieges erreichte die Produktion in den 1980er-Jahren ihren Höhepunkt – der Nachfrage aus dem Westen sei Dank.
Während Laos und vor allem Thailand den Mohnanbau mittlerweile stark zurückdrängen konnten, ist heute vor allem das wirtschaftlich schwache Myanmar der größte Opiumerzeuger im Goldenen Dreieck.
Das kleine, aber moderne Museum House of Opium führt uns anschaulich in die bewegte Geschichte des Dreiecks ein. In den Ausstellungsräumen lernen wir die Traditionen der lokalen Bergvölker ebenso kennen wie die dunklen Kapitel des internationalen Drogenhandels.
Dabei bekommen wir unzählige antike Exponate zu sehen: Erntemesser, Opiumwaagen, Gewichte, Pfeifen, Matten und Kissen – sorgfältig gesammelt und vor dem internationalen Sammlermarkt bewahrt. Der Eintritt kostet nur 50 Baht und ist damit absolut erschwinglich.
Zurück auf der Uferpromenade könnten wir einen Abstecher über den Mekong zum laotischen Ufer unternehmen – inklusive der Möglichkeit, einen Visa Run zu machen.
Bei dieser Gelegenheit stünde uns auch ein Besuch in der Golden Triangle Special Economic Zone offen: Ein Stück Laos, das faktisch eine chinesische Kolonie ist – genauer gesagt eine Kolonie der Kings Romans Group. Deren dubioser Gründer Zhao Wei verfügt passenderweise über einen englischsprachigen Wikipedia-Artikel unter dem Titel „Zhao Wei (gangster)”. Wir lassen es also lieber.
Die Sonderwirtschaftszone „Goldenes Dreieck“
Der Schweizer Wirtschaftsexperte Thibault Serlet nennt sie die „schlimmste Sonderwirtschaftszone der Welt“, die in London ansässige Environmental Investigation Agency spricht von einem „gesetzlosen Spielplatz“ und einem „illegalen Wildtier-Supermarkt“, auf dessen Getränkekarten Tigerknochenwein steht und in dessen Shops Tiertrophäen und Elfenbein verkauft werden. Die Rede ist von der Golden Triangle Special Economic Zone. Kurz GTSEZ am Ufer des Mekong.
Was 2007 mit einem 99-jährigen Pachtvertrag zwischen Kasino-”Unternehmer” Zhao Wei und der laotischen Regierung als Tourismusprojekt begann, hat sich zu einem Mekka des internationalen Drogen-, Wildtier- und Menschenhandels, der Prostitution und des Onlinebetrugs entwickelt.
Zhao Wei genießt Schutz durch einflussreiche Kreise: Mehrere ehemalige Regierungsbeamte von Laos sitzen im Verwaltungsausschuss seiner Unternehmensgruppe. Der Kasinokönig empfängt in seinem Reich tausende Besucher aus dem glücksspielfreien Festlandchina in einer opulenten Fantasiewelt aus pseudo-griechischen Säulen, potemkinschen chinesischen Fassaden und glitzernden Hotels.
Mit Mandarin als Verkehrssprache und dem Renminbi als de facto Währung ist die Zone ganz auf Gäste aus dem Reich der Mitte eingestellt. Entspannung erwartet den Besucher in Chinatown – mit Nachtclubs, Massagesalons und Sexarbeiterinnen. Zwar wurden einige der Wildtier-Restaurants mittlerweile geschlossen, doch finden sich entlang der Laos-China-Freundschaftsstraße weiterhin Käfige mit Affen, Geckos und Asiatischen Goldkatzen – Kreaturen, die auf Bestellung zubereitet werden könnten.
Die politische Führung in Laos hat nicht die Durchsetzungskraft - oder den Durchsetzungswillen, mit Härte in der halbautonome Enklave durchzugreifen. Die Abhängigkeit vom großen Nachbarn ist in vielen Bereichen zu dominant. So profitieren freilich einige Einheimische vom Tourismus, doch der Preis ist hoch: ökologisch, rechtlich und moralisch.
Negativ-Tipp: Long Neck Karen Village
Nach all den Empfehlungen für Chiang Rai soll auch Platz für einen ehrlichen Hinweis sein: das Long Neck Karen Village.
Die dort lebenden Kayan Lahwi – oft irreführend als Karen bezeichnet – sind eine ethnische Minderheit, die ursprünglich aus dem Staat Kayah in Myanmar stammt. Der Begriff „Karen“ wurde während der britischen Kolonialzeit verallgemeinernd für verschiedene ethnische Gruppen im Hochland von Myanmar und Thailand verwendet.
Infolge von Bürgerkrieg und Verfolgung flohen viele Kayan in den 1980er- und 1990er-Jahren nach Thailand, wo sie in Flüchtlingslagern oder separaten Dörfern lebten – meist ohne thailändische Staatsbürgerschaft und mit stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit.
Tourismus auf Kosten der MenschenwürdeIn touristischen Villages verkaufen Bewohner:innen Kunsthandwerk und lassen sich gegen Geld fotografieren. Diese Dörfer sind in der Regel keine authentischen Wohnorte, sondern wurden durch Absprachen mit Tourismusunternehmen als touristische Attraktionen geschaffen.
Gerade das Chiang Rai-Village gilt in vielen NGO-Einschätzungen und Reiseberichten als Paradebeispiel eines „kulturellen Zoos“: Das Schauspiel hat Vorrang vor der Würde der Menschen. Außerdem ist unklar, wie viel der Einnahmen bei den Familien ankommt. Viele Berichte sprechen von einem ausbeuterischen System – und genau dieses Gefühl hatten wir beim Spaziergang durch die Anlage.
Was du stattdessen tun kannstWenn du einen echten Einblick in die Kultur der Kayan erhalten möchtest, dann suche gezielt nach gemeindebasierten Tourismusprojekten (CBT – Community-Based Tourism) in der Provinz Mae Hong Son oder informiere dich bei UNHCR-gelisteten Initiativen. Hilfreiche Anlaufstelle: Tourism Concern - eine international operierende NGO, die dir Empfehlungen für verantwortungsvollen Kontakt mit indigenen Gruppen geben kann.
Ich selbst habe mich leider nicht im Vorfeld informiert – und würde mich freuen, wenn du es anders angehst.
Essen, Trinken & Übernachten in Chiang Rai – meine Tipps
Was ist eine Reise ohne neue Eindrücke aus dem Nachtleben und der Gastronomie ... Zumindest eine Reise in der (mir) etwas fehlt! Das gilt natürlich auch für Chiang Rai. Last but not least also ein paar Tipps für gelungenes Eenkehren, Essen und Trinken.
Reggae Home & Bar
Allein die Toilette ist einen Besuch wert …
Und wer auf Klassiker wie Long Island Ice Tea, Longdrinks, Bier und chillige Musik à la Bob Marley
steht, dazu noch Billard und Darts mag, ist hier absolut richtig. Backpacker-Feeling at its best –
mitten im Zentrum von Chiang Rai.
Four Stars
Authentisch, preiswert, gut!
Ob Pad Thai, Nam Niao, Khao Soi oder Crispy Pork – das kleine Lokal der vier älteren Schwestern – den
vier Sternen – bietet leckeres Thai Food zum kleinen Preis. Fünf Sterne für den Laden ganz in der Nähe
des Uhrenturms!
Bread & Breakfast
Wenn es mal kein Thai Food sein soll:
Das Bread & Breakfast – ebenfalls nahe des Uhrenturms – ist eine gute Wahl. Pseudo-bayerisch dekoriert,
aber mit frischem Brot, gutem Kaffee und deutschem Bier zu jeder Tageszeit. Ideal für ein gemütliches
Frühstück oder ein kleines Stück Heimat unterwegs.
Gita’s House
Preis-Leistung top!
Preis-Leistung top!
Etwas außerhalb, aber noch gut fußläufig vom Zentrum entfernt, liegt dieses mittelpreisige Gästehaus in
einer schönen, ruhigen Wohngegend. Die motelartige Anlage bietet große, komfortable Zimmer, stets
frisches Wasser und Moskitospray, Motorradverleih und als besondere Spezialität: Yogakurse im Haus.
Keine 500 Meter von der Unterkunft entfernt befindet sich, direkt am Mae Nam Kok-Fluss, eine öffentliche Sportanlage mit Asphalt-Laufbahn. Perfekt für eine entspannte Runde am Morgen oder Abend, wenn es einigermaßen kühl ist.
Ich hoffe, du hast ein wenig Lust auf einen Zwischenstopp in Chiang Rai bekommen. Falls du selbst noch Tipps für Stadt un Umgebung hast, freu' ich mich auf deinen Kommentar!
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MK Taxi Landau
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