Packliste für den GR 20 im Hochsommer
Du planst eine Wanderung über den GR20 auf Korsika? Vielleicht sogar komplett auf dich allein gestellt – mit Zelt, Kocher und allem, was dazugehört? Dann bist du hier genau richtig. Selbst der etwas leichtere Südteil des legendären Fernwanderwegs erfordert eine gute Vorbereitung. In diesem Beitrag findest du alles Wichtige für deine Tour im Hochsommer – inklusive Packliste für den GR20 als praktischen PDF-Download.
Durch viele Wanderungen ( zum Beispiel auf den Kilimandscharo ) war ich in Sachen Ausrüstung grundsätzlich gut aufgestellt. Da ich den GR20 jedoch komplett autark gehen wollte, musste ich meine bestehende Ausstattung um einige Teile ergänzen: ein leichtes Trekkingzelt, einen Kocher, eine aufblasbare Isomatte und einen passenden Rucksack.
Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, auf die ich gesetzt habe, stelle ich dir hier im Kurzporträt vor – jeweils mit Link zum Anbieter. Eine vollständige Packliste für den GR20 findest du weiter unten als PDF zum Download.
Den vollständigen Bericht zu meiner Wanderung über den Südteil des GR20 – inklusive Tipps, Eindrücken und Streckenprofilen – findest du hier.
Die Packliste bezieht sich auf eine Wanderung im Hochsommer (Juli/August). Wer früher oder später im Jahr unterwegs ist, sollte einen deutlich wärmeren Schlafsack sowie Mütze, Handschuhe und eine dicke Jacke einplanen.
Für die Übernachtung würde ich beim nächsten Mal vermutlich auf die bereitstehenden Mietzelte zurückgreifen, die man über die Website des Parc naturel régional de Corse reservieren und bequem per PayPal bezahlen kann. Auch beim Essen würde ich umdisponieren: Statt Tütenmahlzeiten im Rucksack lieber unterwegs an den Hütten einkaufen.
Von den Hüttenlagern selbst würde ich allerdings abraten, da diese häufiger von Bettwanzen betroffen sind. Wer nach dem GR20 noch auf Korsika übernachten möchte, sollte sich nicht wundern, wenn Vermieter einem mit Desinfektionsspray entgegenkommen, sobald sie vom Trek erfahren. Mein Fazit: Zelt ja – Matratzenlager besser nicht!
Packliste für den GR20
Da ich vor und nach der GR20-Wanderung mit dem Interrail-Ticket durch Frankreich und Italien unterwegs war, ließ sich ein wenig zusätzliche Alltagskleidung nicht vermeiden – darunter Jeans, Hemden, Pullover und T-Shirts.
Das bedeutete natürlich einige Extrakilos im Rucksack. Wer ausschließlich für den GR20 packt, kann hier deutlich abspecken und minimalistischer unterwegs sein.
Bei der Bekleidung gilt: Weniger ist mehr – denn jedes Gramm zählt.
Oberteile aus Merinowolle lassen sich mehrere Tage tragen, ohne unangenehm zu riechen.
An den Refuges besteht außerdem die Möglichkeit, Kleidung per Hand zu waschen.
Gewicht sparen lässt sich auch durch den Verzicht auf eigenes Zelt und mitgeführte Verpflegung.
Mietzelte und einfache Mahlzeiten gibt es an den meisten Hütten.
Der Rucksack sollte am Ende – mit Zelt, Isomatte und Proviant, aber ohne Wasser –
möglichst nicht mehr als 18–19 Kilogramm wiegen.
In alpinem, technisch herausforderndem Gelände wie auf dem GR20 macht sich das geringere Gewicht besonders deutlich bemerkbar – gerade bei langen, steilen Anstiegen oder anspruchsvollen Passagen. Je leichter dein Rucksack, desto beweglicher bleibst du auf dem Weg.
Meine Packliste ist deshalb auf effizientes und gewichtsoptimiertes Wandern ausgelegt – ohne auf essenzielle Ausrüstung zu verzichten. Leichte, funktionale Kleidung sorgt für Bewegungsfreiheit, multifunktionale Ausrüstung schützt vor wechselnden Bedingungen. Entscheidend ist, dass du dich auf das beschränkst, was du für dein individuelles Ziel wirklich brauchst – ob komplett autark mit Zelt, Kocher und Proviant oder etwas komfortabler mit Mietzelten und Verpflegung an den Refuges.
Die wichtigsten Teile im Kurzporträt
Das Zelt
Mit dem Trekkingzelt Trek MT900 von Decathlon für eine Person war ich sehr zufrieden. Das Modell ist mit nur 900 g extrem leicht, kompakt und obendrein vergleichsweise günstig. Es lässt sich ohne Vorkenntnisse in wenigen Minuten aufbauen und bietet sogar ein kleines Vorzelt – ideal, um Schuhe und Ausrüstung bei Regen trocken zu lagern.
Der Rucksack
Mein alter Backpacking-Rucksack war mir für diese Tour zu groß und mittlerweile auch zu unbequem. Der EasyFit MT100 mit 50 Litern von Decathlon hatte für die GR20-Etappen hingegen die ideale Größe und überzeugte mit praktischen Details. Im Nachhinein hätte ich allerdings vielleicht das etwas teurere Modell mit individuell anpassbarem Rückenbereich nehmen sollen – das hätte mir vermutlich die ein oder andere Rückenschmerz-Episode erspart.
Die Wanderschuhe
Die Hanwag Tingri aus robustem Yak-Leder haben sich auf dem GR20 als äußerst bequeme und zuverlässige Begleiter erwiesen. Dank der wiederbesohlbaren Sohle können sie – bei guter Pflege – viele Jahre durchhalten, vielleicht sogar ein Leben lang.
Der Tingri wird von Hanwag mittlerweile nicht mehr produziert und ist nur noch vereinzelt erhältlich. Das offizielle Nachfolgemodell Bangri kannst du direkt bei Hanwag entdecken.
Die Isomatte
Die preiswerte, aufblasbare Hatten 3.8 M American Beauty von Grand Canyon hat sich auf der Tour bewährt. Für den ein oder anderen steinigen Lagerplatz hätte etwas mehr Dicke sicher zusätzlichen Komfort gebracht – wäre aber auch spürbar sperriger im Gepäck gewesen. Ein guter Kompromiss zwischen Bequemlichkeit, Gewicht und Packmaß.
Der Kocher
Ein echter Geheimtipp, wie ich finde: Das preiswerte Kochset Alu Trekking von Mil-Tec. Die ultraleichte Brennspiritus-Alternative zum Gaskocher kommt mit integriertem Teller, Schüssel und Topf – ideal für alle, die minimalistisch und autark unterwegs sein wollen.
Die weiteren Utensilien
- Wanderstöcke: Wanderstock Komfort leicht von Decathlon
- Leichte, möglichst flexible Sportschuhe
- Lange Unterwäsche (auch im Hochsommer kann es nachts sehr frisch werden
- Normale Unterwäsche (aber nicht zu viel!)
- Wandersocken (ebenfalls nicht zu viele
- Wanderhose mit abnehmbaren Beinen
- Funktionsshirts und -Longsleeves (möglihst aus oder zumindest mit Merino)
- Regenjacke
- Fleecejacke
- Kappe (gerne mit Nackenschutz, nicht schön, aber praktisch)
- Badehose
- Sonnenbrille
- Brennspiritus
- Brennspiritus
- Feuerzeug und/oder Streichhölzer
- Flickzeug für die Isomatte
- Trinkblase
- Zusätzliche Trinkflasche
- Besteck
- Messer (Opinel ❤️)
- Reiseführer
- Smartphone und Kopfhörer (Mit Komoot- und/oder Bergfex-App, Kamera, heruntergeladenen Filmen etc. (Internet ist selten vorhanden!)
- Powerbank, vorzugsweise mit Solarpanel
- Stirnlampe
- Proviant: Travellunch Leightweight Food, Kaffeeweißer, Instant-Kaffee, Salz Die Trekkingmahlzeiten würde ich mir beim nächsten Mal sparen. Geschmacklich eher gewöhnungsbedürftig (Boeuf Stroganoff 🤢). An den Refuges gibt es Proviant. Um einmal komplett autark zu sein, war es das zweifelhafte Vergnügen wert...
- Sonnenschutz, so hoch wie möglich/nötig
- Reisewaschmittel, wirklich top: Lessive Main Express Genie
- Kulturbeutel samt Inhalt
- Reiseapotheke
- Müllbeutel
- Wäscheklammern und -leine
- Schwamm
- Bargeld, Lieber etwas zu viel. Nur an wenigen Refuges kann mit Karte gezahlt werden. Die Preise sind schon jetzt teilweise deutlich höher als im aktuellen Wanderführer angegeben.
Fazit: Deine Packliste für den GR20 im Sommer
Der GR 20 gilt nicht umsonst als einer der anspruchsvollsten Fernwanderwege Europas – eine durchdachte Packliste kann den Unterschied zwischen Freude und Frust ausmachen. Mit leichter, funktionaler Ausrüstung und dem Verzicht auf Überflüssiges wird die Tour nicht nur machbar, sondern richtig genussvoll. Diese Packliste für den GR20 im Hochsommer ist dein roter Faden für eine erfolgreiche Wanderung durch die Bergwelt Korsikas – egal, ob du autark mit Zelt oder in Refuges unterwegs bist.
Wenn Du eigene Erfahrungen oder Tipps zur Ausrüstung auf dem GR 20 hast, hinterlass gerne einen Kommentar oder schreib mir – ich freu mich auf den Austausch!
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