Mit der Buchanka durch Nordgeorgien – Offroad, Berge, Abenteuer
Wer Lust auf Abenteuer hat – abseits vom Asphalt, durch wilde Flusstäler und hoch hinauf in den Großen Kaukasus – sollte sich auf eine Reise mit der UAZ-452 Buchanka einlassen. Der sowjetische Kleinbus mit Kultfaktor bringt dich in Georgien fast überall hin.
In diesem Beitrag erfährst du, was dich auf einer Offroad-Tour durch den Norden Georgiens erwartet – ehrlich, persönlich und mit vielen Tipps.
Unsere Reise ist eine Mischung aus ca. 400 Kilometer Offroad Trip, Wanderreise und Vanlife mit gelegentlichen Übernachtungen in Gasthäusern an insgesamt 7 Tagen. Der Trip durch den Norden des Landes war in meinem Fall nur ein Abschnitt einer gut dreiwöchigen Tour durch mehrere Landesteile Georgiens.
"Overlanding ist eine autonome Überlandreise zu abgelegenen Zielen, bei der die Reise das Hauptziel ist. Typischerweise, aber nicht ausschließlich, werden sie mit mechanisierten, geländegängigen Transportmitteln (von Fahrrädern bis hin zu Lastwagen) durchgeführt, wobei die Hauptunterkunftsform das Zelten ist, das oft über längere Zeit (Monate bis Jahre) andauert und internationale Grenzen überschreitet."
- Wikipedia -
Die Buchanka (UAZ-452) des Herstellers Uljanowski Awtomobilny Sawod bekommst du beim erfahrenen und absolut empfehlenswerten Offroad-Experten Overlando in Tiflis. Das Unternehmen bietet neben dem "Brotlaib" (Russisch, буха́нка (buchanka)) und Zweisitzern von Lada auch super moderne Fahrzeuge wie den Toyota Hilux Expeditionscamper für deinen Trip durch Georgien an.
Die urige Buchanka bringt dich auf dieser Reise auch in Gegenden, die Georgienreisende auf organisierten Touren oder ohne Geländewagen kaum zu sehen bekommen. Du schläfst in der Natur, wanderst zu einsamen Bergseen, trinkst Chacha mit Einheimischen – und fluchst vielleicht auch mal über die störrische Schaltung. Aber am Ende ist das gute Stück dann doch fast unkaputtbar und leistet zuverlässig seinen Dienst.
Bevor es losgeht, einige Highlights unserer Tour vorweg:
- Rafting auf dem Aragvi – sanftes Wildwasser als Einstieg
- Wanderungen zu den Abdelauri-Seen und zur Alti Hut
- Aufwachen mit Blick auf den mächtigen Kasbek
- Mineralquellen und Farbenrausch im Truso-Tal
Etappe 1: Tiflis – Aragvi Adventure Center
Nach der Übernahme des Kleinbusses bei Overlando geht es zunächst zum großen Supermarkt am Stadtrand von Tiflis. Wasser, Käse, (einiges) an Wein und Proviant für die kommenden Tage müssen gebunkert werden. Die Strecke führt uns über die gut ausgebaute Georgische Heerstraße gen Norden. Ein idealer Auftakt, um uns mit der etwas gewöhnungsbedürftigen Buchanka vertraut zu machen.
Praktische Infos & Tipps für dein Abenteuer mit der Buchanka
Die Buchanka UAZ-452
- Zuverlässige Offroad-Technik seit 1965: rustikale 5-Gang-Schaltung, Spiel in der Lenkung, lauter Motor, manuelle einzulegender Allradantrieb, mal braucht es Fingerspitzengefühl, mal sanfte Gewalt 😉
- Servolenkung, Abgasnorm Euro 5
- 4G-WLAN-Hotspot (Empfang ist durch die sehr gute Netzabdeckung fast immer gegeben)
- Voll ausgestattete Küche: 30-Liter-Kompressorkühlschrank, Doppelbrennerherd, Frischwassertank und Spülwanne, Geschirr
- Kraftstoffverbrauch: ca. 10-15 Liter/100 Kilometer
- Schränke und weiterer Stauraum ausreichend vorhanden
Schlafen & Hygiene
- 4 Sitz- und (bei Nutzung des praktischen Dachzelts) Schlafplätze (hintere Sitzplätze entgegen der Fahrtrichtung)
- Nach Lust, Laune und Angebot in oder auf dem Fahrzeug oder in Gasthäusern bzw. festen Camps mit Dusche/li>
- Morgentoilette in Bächen und Flüssen (Achtung: teilweise sehr kalt!)
- Toilettengänge in der freien Natur (ggf. Spaten zur Hand haben!)
Essen & Trinken
- Selbstverpflegung (Campingkocher, Vorräte)
- Vorheriges Einkaufen in Tiflis sinnvoll
- Lokale Spezialitäten (fest und flüssig) entlang der Strecke
- Gasthäuser und Restaurants in den Dörfern (in Stepanzminda auch gehoben)
Was solltest du mitnehmen? Eine Checkliste.
- Wanderstöcke & festes Schuhwerk
- Auch im Sommer: lange Unterhose, Mütze, Handschuhe, dicke Socken für Nacht und Morgenstunden
- Stirnlampe, Powerbank, Boombox, Ladekabel, ggf. Klappspaten
- Bei mehreren Fahrzeugen: Funkgeräte zur Koordination
- Geduld und Abenteuerlust 😉
Unser Ziel – das Aragvi Adventure Center – etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und idyllisch am Fluss gelegen, macht seinem Namen alle Ehre. Kaum angekommen, werden wir einige Kilometer zum Startpunkt eines kleinen Rafting-Abenteuers gebracht. Die Stromschnellen des Aragvi sind im Sommer zwar ziemlich harmlos, aber doch wild genug, um uns einen Heidenspaß zu bereiten – der perfekte Opener für unseren Trip.
Bei georgischem Wein und leckerem Grillgut lassen wir den Abend bei guten Gesprächen und wilden Spekulationen, was uns bevorstehen könnte, ausklingen. Und als schließlich „Buchanka nachtklar machen“ angesagt war, hieß es: Dachzelt aufklappen, Betten bauen, hinein klettern und von dem da Kommenden träumen ...
Das Aragvi Adventure Center – Abenteuer im Kaukasus
Das Aragvi Adveture Center vereint Natur, Sport und georgische Gastfreundschaft zu einem abwechslungsreichen Outdoor-Erlebnis. Ideal für Tagesausflüge genauso wie für mehrtägiges Camping.
Mit solarbetriebenen Duschen und eigener Kläranlage ist das Center außerdem ein Nachhaltigkeitsvorreiter in Georgien.
Die Anlage unter deutschsprachiger Leitung befindet sich in der Gemeinde Duscheti, nahe Tvalivi, an der linken Seite des Aragvi-Flusses. Es liegt auf etwa 900 m Höhe, oberhalb des Zhinvali-Stausees.
Angebot & Ausstattung
- Raftingtouren auf dem Aragvi-Fluss (Klasse II–III) mit zertifizierten Guides
- Kayaking auf dem Zhinvali-Reservoir
- Mountainbike-Touren für Einzelpersonen und Gruppen (auch mehrtägig)
- 330 m Zipline über den Aragvi
- Grillplatz, Kinderspielplatz, Volleyballfeld, Boot- und Zeltverleih
- Camping & Hütten: Unterkünfte für bis zu 30 Gäste
- Saison von Mitte April bis 15. Oktober
Etappe 3: Aragvi Adventure Center – Roschka & Abdelauri-Seen
Am nächsten Tag wird es ernst: Runter vom Asphalt, rauf aufs Geröll. Nach einem kurzen Test und technischer Einweisung auf dem Parkplatz des Camps geht es weiter nordwärts. Das Ziel: Roschka, ein winzig kleines Dorf auf 2.000 Metern Höhe – und der erste echte Härtetest für Mensch und Maschine. Naja, hauptsächlich Mensch ...
An Fuß eines ziemlich steilen Anstiegs heißt es: Allrad rein, tief durchatmen – und ab. Die steile Piste fordert volle Konzentration - und wenig Zurückhaltung in Sachen Vollgas geben in niedrigen Gängen. Dass bei der ersten Berganfahrt der Allradantrieb nicht eingelegt war, bemerken wir erst oben am Camp. Aber immerhin: Die erste Feuertaufe ist bestanden. Schweißausbrüche inklusive.
Ab durch den Fluss.
Schaukelig: In der Buchanka.
Unser Lager schlagen wir direkt oberhalb des kleinen Weilers auf einem Plateau auf. Wildcampen ist in Georgien - sofern die Natur dabei respektiert wird - erlaubt. Hinweise zu den schönsten Offroad Spots bieten spezielle Overlanding-Reiseführer wie “Explore Georgia - 24 of the best off-road routes” oder “Georgien & Armenien für Overlander”. Nach kurzer Pause schnüren wir unsere Wanderschuhe für einen Hike zu den Abdelauri-Seen. Der Trail ist gut ausgeschildert und führt durch die beeindruckende, grüne Bergkulisse zu den drei bunten Seen. Da es schon nicht mehr früh war, reichte unsere Zeit nur bis zum zweiten – dem Blauen See –, gelohnt hat es sich aber definitiv trotzdem.
Zurück in der kleinen Wagenburg heißt es: Kochen, Essen, Reden, Spielen und Schlafen – in der kältesten Nacht der ganzen Tour.
Tipp: Auch im Hochsommer kann es in Roschka und ähnlich hoch gelegenen Orten empfindlich kalt werden – eine lange Unterhose, Mütze, Handschuhe und Co. im Gepäck schaden nicht.
WANDERUNG ZU DEN ABDELAURI SEEN
Von Roshka bis zum Blauen See (und zurück) Navigation und GPX bei Bergfex
- Länge: 12,5 Kilometer
- 610 Höhenmeter
- maximale Steigung: 20 Prozent
Etappe 4: Roschka – Schatili & das Arghuni-Tal
Von Roschka aus geht es weiter Richtung Nordosten – über den Datvisjvari-Pass, mit knapp 2.700 Metern der höchste Punkt unserer Route. Statt des erhofften Panoramablicks erwartete uns hier dichter Nebel, mit teilweise kaum zehn Metern Sicht. Das Ganze machte das Fahren auf der schmalen Schotterpiste mit dem steilen Abgrund knapp neben uns … sagen wir: ziemlich spannend.
Nach der Passhöhe tauchen wir in das sattgrüne Arghuni-Tal mit seinen fast gänzlich unbewaldeten Hängen, den vielen Schafherden, Festungsruinen und wenig Zivilisation ein. Das Ganze jetzt auch wieder mit mehr Durchblick. Der Nebel hatte sich verzogen. Schließlich erwartet uns Schatili – das urige Festungsdorf nah der Grenze zu Tschetschenien mit seiner beeindruckenden Kulisse. Die dicht an dicht gedrängten Wohntürme des Ortes dienten einst als Schutz- und Rückzugsort und sind heute größtenteils verlassen – aber noch immer absolut eindrucksvoll.
In einem der alten Wehrtürme finden wir das Café Firefly, geführt von zwei aus der Hauptstadt Zugezogenen. Von der Dachterrasse aus blicken wir mit einem kühlen Bier in der Hand Richtung Russland. Das passende WLAN-Netzwerk dazu verkündet eine große Holztafel: „Putin huilo“.
Und am Abend: deftiges Abendessen im einheimischen Restaurant, viele Geschichten, neue Gesichter – und das Rauschen des Arghuni, an dem unsere Buchankas für das Nachtlager auf uns warten.
Etappe 4: Schatili – Stepanzminda & der Kasbek
Was auf der Landkarte wie ein Katzensprung aussieht, bedeutete fast 200 Kilometer Fahrt – zurück über den Datvisjvari-Pass hinein ins Herz des Kaukasus. Unser Ziel: Stepanzminda, 1.700 Meter hoch gelegen, am Fuß des Fünftausenders Kasbek. Unterwegs: spektakuläre Ausblicke am Kreuzpass, der wenig charmante Skiort Gudauri und das ziemlich aus der Zeit gefallene Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft.
Was auf der Landkarte wie ein Katzensprung aussieht, bedeutet fast 200 Kilometer Fahrt – zurück über den Datvisjvari-Pass hinein ins Herz des Kaukasus. Unser Ziel: Stepanzminda, 1.700 Meter hoch gelegen, am Fuß des Fünftausenders Kasbek. Unterwegs: spektakuläre Ausblicke am Kreuzpass, der wenig charmante Skiort Gudauri und das aus der Zeit gefallene Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft.
Georgisch-russische Beziehungen
Georgien gehörte von 1801 bis 1917 zum russischen Reich und stand nach wenigen Jahren der Unabhängigkeit ab 1921 bis zum Untergang der Sowjetunion erneut unter der Verwaltung Moskaus. Das heutige Verhältnis zu Russland ist von Konflikten geprägt. Seit dem Kaukasuskrieg 2008, bei dem der große Nachbar die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien militärisch unterstützte und schließlich anerkannte, herrscht ein mehr oder weniger angespannter Frieden. 2013 gestand Georgien eigenes Fehlverhalten im Krieg ein. Da, anders als im Baltikum oder in der Ukraine, die russische Minderheit nur etwa 1,5 % der Bevölkerung ausmacht, fehlt Russland der Schutz dieser als potenzieller Grund für eine militärische Intervention.
Viele Georgier sehen Russland als Bedrohung ihrer Souveränität und streben eine Aufnahme in EU und NATO an. Trotz wirtschaftlicher Verflechtungen bleibt die Stimmung gegenüber Russland oft kritisch und geprägt von Misstrauen. Gerade die Städte sind mit pro-europäischen und anti-russischen Graffiti übersät. Die aktuelle Regierung laviert zwischen offizieller Annäherung an die EU und Anbiederung an Russland. Stichworte: Ausländische Agenten- und Anti-LQBTQ+-Gesetz.
Unser Camp auf einer kleinen Lichtung oberhalb des Dorfes bietet uns einen imposanten Panoramablick auf den alles überragenden Kasbek. Und genau der zeigt sich uns am kommenden Morgen komplett wolkenfrei und im strahlenden Licht der aufgehenden Sonne. Perfektes Timing also für die Wanderung von der berühmten Gergetier Dreifaltigkeitskirche (Tsminda Sameba) hinauf zur Alti Hut auf 3.014 Metern. Der Weg dorthin ist oft ziemlich steil, manchmal felsig, aber gut machbar – vor allem, wenn kaltes Bier und heiße Suppe in der Hütte auf einen warten. Und das tun sie 😉
Geführte Besteigungen des Kasbek
Der Kasbek (5.047 m) zählt zu den höchsten und zugleich zugänglichsten Bergen des Kaukasus. Im Rahmen einer geführten Mehrtagestour kann er auch von geübten Bergwandernden bestiegen werden – ganz ohne Expeditionserfahrung, aber mit Respekt vor der Höhe.
Die klassische Route startet an der Gergetier Dreifaltigkeitskirche. Über die Alti-Hut (3.014 m) und ein Hochlager geht es über Gletscher, Firnfelder und Fels bis zum Gipfel. Voraussetzung sind Trittsicherheit, sehr gute Kondition und möglichst Gletschererfahrung. Der Gipfeltag kann bis zu 12 Stunden dauern.
Die Saison reicht von Juni bis Anfang September. Geführte Touren - auch deutschsprachige - werden von verschiedenen Anbietern organisiert, z.B.:
- Georgia Insight
- Climbing Georgia
- Deutscher Alpenverein (Mitgliedschaft erforderlich)
Mich und einen weiteren aus der Gruppe zog es noch ein Stück weiter Richtung Gletscherzunge. Und auch hier hat uns Zeitmangel einen Strich durch die Rechnung gemacht – wenige Hundert Meter fehlten zum Ziel. Aber immerhin hatten wir die ersten knirschenden Firnfelder unter unseren Wanderstiefeln.
Zur Belohnung warteten am Abend eine heiße Dusche und echte Betten auf uns! Wir hatten uns für eine Nacht feste Bungalows im Ort gegönnt. Und am Abend umweht uns fast ein Hauch von Luxus - im exzellenten Room’s Hotel - genossen wir bei bester Aussicht auf den Kasbek tolles Essen und ein paar Drinks an der Hotelbar. So darf es auch mal sein.
WANDERUNG AM KASBEK
Von der Gergetier Dreifaltigkeitskirche bis knapp unterhalb des Gletschers Navigation und GPX bei Bergfex
- Länge: 13,5 Kilometer (hin und zurück)
- 1.028 Höhenmeter
- maximale Steigung: 31 Prozent
- Profil: insbesondere auf dem ersten Kilometer sehr steil, dann etwas moderater (Kilometer 4) und bis zur Hütte (Kilometer 5) relativ flach, anschließend moderat, dafür zum Ende hin unwegsamerer Untergrund mit Geröll
Etappe 5: Stepanzminda – Truso-Tal
Zum Abschluss unseres Abenteuers durch Nordgeorgien wartet noch eine ganz besondere Schönheit auf uns: das Truso-Tal direkt südlich des Kasbek-Massivs. Die Anfahrt über eine schmale, holprige Piste war zu den Klängen von Truck Stop - “Take it easy altes Haus” - fast schon Routine. Auch wenn die Buchanka unterwegs eine kleine Abkühlung für ihren Motor brauchte. Dank professionellem Live-Support von Overlando - alle Daten der Fahrt werden getrackt - war auch das schnell wieder behoben.
Vor Ort begrüßen uns - neben verfallenen Häusern, wenigen Gasthäusern und einem kleinen Kloster – Einsamkeit, grimmig dreinschauende Hirtenhunde und das leuchtende Farbenspiel der Mineralquellen am Fluss Terek. Der Boden ist teils gelb, teils rot, teils weiß – fast wie gemalt, aber vollkommen natürlich.
WANDERUNG DURCH DAS TRUSO-TAL
Von unterhalb Ketrisi bis zur Zakagori-Festung (und zurück) Navigation und GPX bei Bergfex
- Länge: 9,5 Kilometer
- 80 Höhenmeter
- maximale Steigung: flacher Weg, bis auf den kurzen Anstieg zur Ruine
Der Abend brachte uns dann Regen. Ziemlich viel Regen. So gab’s statt Lagerfeuerromantik eine Runde UNO im Bus. Aber auch das steckt man weg. Vor allem, wenn am nächsten Morgen die Sonne wieder lacht und eine entspannte Wanderung zur Zakagori-Festung auf dem Programm steht. Nach wenigen Kilometern flacher Strecke und einem kurzen Anstieg schweift der Blick in die unberührte Natur hinauf zu den Gipfeln des Großen Kaukasus. Ein würdiger Schlusspunkt unseres Buchanka-Abenteuers durch den wilden Norden Georgiens.
Mein persönliches Fazit zur Reise - Auswahl der Spots, Dauer - findest du unter den folgenden Bildern.
Begegnungen mit Hirtenhunden
In Georgien begegnet man gerade auf dem Land vielen Hirtenhunden, die große Areale schützen. Da das Gelände offen und ohne Zäune ist, kann man den ihnen auf Wanderungen begegnen. Den ohrenlosen Männchen - sie werden im Welpenalter entfernt, damit sich keine Wölfe in ihnen verbeißen - liegt der Schutz der Herde so sehr im Blut, dass unter Umständen selbst fahrende Autos angegriffen werden. Wir haben es erlebt.
Bei einem Aufeinandertreffen heißt es:
- Ruhe bewahren
- Augenkontakt vermeiden
- Nicht anschreien
- Erst weitergehen, die Hunde aufgehört haben zu bellen
- Sollten sie nicht damit aufhören, Hunde mit Wanderstock auf Distanz halten, ohne zu drohen
Zwar lagen noch einige Reisetage in unserem schwankenden Gefährt vor uns. Doch diese führten uns in ganz andere Regionen des Landes – immer entlang der armenischen und türkischen Grenze. Ein Abschnitt mit ganz eigenen Reizen und Geschichten in einem kleinen Land großer Highlights.
Und damit bin ich auch schon beim ...
Fazit ...
Und das kann ich so zusammenfassen: Weniger ist mehr! Der Norden Georgiens ist atemberaubend – wild, weit, noch ziemlich ungezähmt. Die Kombination aus Offroad-Abenteuer in der Buchanka, Nächten im Dachzelt und Bus und einsamen Wanderungen begeistert. Aber: Die Distanzen sind trügerisch. Auf der Karte wirkt alles ganz nah, doch die unbefestigten Pisten und Pässe fordern Zeit – und Nerven.
Wir haben versucht, viel von Georgien zu sehen – vielleicht zu viel. So blieb uns im reizvollen Norden oft nur eine Nacht pro Ort. Rückblickend hätten fast alle Stationen – besonders Schatili oder Stepanzminda – mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Eine zweite Wanderung, ein Pausentag, ein längeres Frühstück ...
Mein Rat: Georgien bietet trotz seiner geringen Fläche eine große Menge lohnenswerter Reiseziele. Konzentriere dich pro Besuch auf eine Region. Mzcheta-Mtianeti mit dem Kasbek? Das ursprüngliche Swanetien mit seinen von der UNESCO geschützten Wehrdörfern, das Weinland Kachetien oder der mal wüstenähnliche, mal subtropische Süden? Alles hat seinen Reiz – komm lieber noch einmal zurück. Oder zwei Mal ...
Denn: Wer langsam reist, sieht mehr. Auch – oder gerade – mit einer Buchanka.
P.S.: Du bekommst nicht genug von Georgien? Dann komm' doch einfach nochmal zurück! Vielleicht nach Swanetien. Die Wanderung zwischen Mestia und Uschguli ist ein echtes Highlight und definitiv einen weiteren Besuch am Großen Kaukasus wert!
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